Energiepreise – macht der letzte das Licht aus?

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs kannten die Energiepreise nur eine Richtung – und zwar steil nach oben. Die Ampel-Koalition musste Energie-Konzerne mit Milliardenbeträgen unter die Arme greifen, damit diese nicht zusammenbrechen. Letztendlich werden aber die Endverbraucher die Zeche zahlen müssen – also die Unternehmen und Privathaushalte.

Ab November soll es losgehen – dann dürfen die lokalen Versorger offiziell die Preissteigerungen an die Endkunden weitergeben. In den sozialen Medien kursieren bereits Schreiben, in denen die Abschlagszahlungen für Gas sich versieben- oder sogar verzehnfachen sollen. Damit wird an einer Rezession in Deutschland nichts mehr vorbeiführen – in diesem Jahr zahlen die Deutschen insgesamt 120 Milliarden mehr für Energie als im Vorjahr. Dieses Geld steht nicht für Investitionen oder privaten Konsum zur Verfügung, und die gestiegenen Abschlagszahlungen dürften dafür sorgen, dass sich viele mit nicht lebensnotwendigen Ausgaben weiter zurückhalten werden.

Aber es muss alles nicht ganz so schlimm kommen wie befürchtet.

In der EU wird eine Preisobergrenze für Energielieferungen in Höhe von 200 Euro pro MWh wohl sehr wahrscheinlich beschlossen. Und allein die Ankündigung wirkt bereits. Seit dem Beginn der unbegrenzten „Wartungsarbeiten“ von Nord-Stream 1 ist der Preis für Erdgas nicht weiter gestiegen, sondern zurückgegangen – unter die diskutierte Preisobergrenze.

Die Erdgasspeicher sind besser gefüllt als erwartet. Die Notwendigkeit, im Winter Energie zu sparen, dürfte mittlerweile bei den meisten Verbrauchern deutlich angekommen sein. EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen wird morgen bei ihrer Rede zur Lage der Union noch weitere Maßnahmen vorstellen, um die Energiepreise im Griff zu behalten.

Daher kann es gut sein, dass wir bereits den Höhepunkt der Energiepreise gesehen haben. Auch wenn wir sicherlich nicht schnell wieder zu den Preisniveaus vor dem Ukraine-Krieg zurückkehren werden, besteht doch die Möglichkeit, dass die Belastung für Unternehmen und Haushalte nicht so extrem wird, wie manche gerade befürchten.

So geht beispielsweise die US-Bank Goldman Sachs davon aus, dass der Gaspreis in der EU bereits Anfang 2023 wieder bei 100 Euro pro MWh notiert. Das wäre dann immer noch doppelt so viel wie zu Beginn dieses Jahres – aber auch ein Rückgang von weiteren 55 Prozent gegenüber dem heutigen Preis. Die Lage ist also Ernst – aber nicht hoffnungslos.

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