Unerwartet gut – dank starkem Finish

Das letzte Börsenjahre war ein stetiger Wechsel zwischen Angst und Erleichterung. Erst am Ende des Jahres konnte sich die positive Sicht der Dinge durchsetzen, die Märkte starteten zu einer fulminanten Rallye. Diese führte dazu, dass das Börsenjahr 2023 doch noch positiv abschloss – und zwar sowohl für Aktien als auch für festverzinsliche Papiere.

Anstieg der Wenigen

Zu den Besonderheiten des letzten Börsenjahres zählt, dass der Großteil des Aufschwungs in fast jedem Land von sehr wenigen Titeln getragen wurde. In allen relevanten Märkten sorgte jeweils eine Handvoll Aktien für einen Großteil der Kursgewinne – in der Regel waren dies Aktien, die im Jahr 2022 große Verluste erlitten hatten.

Diese Entwicklung dürfte sich in diesem Jahr nicht wiederholen – die Wertentwicklung dürfte wieder deutlich homogener verlaufen. Dies zeigte sich bereits in den letzten Dezember-Wochen, in der die Rallye von deutlich mehr Unternehmen getragen wurde als im vorherigen Jahresverlauf.

Was erwartet uns 2024?

Die Inflationsraten waren im Verlauf des vergangenen Jahres bereits deutlich rückläufig. Zum einen waren dafür die Energiepreise verantwortlich, da sich der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich verlangsamt hat. Zum anderen sorgten die Zinserhöhungen der Notenbanken dafür, dass sich das Wirtschaftswachstum deutlich abgeschwächt hat. Mittlerweile befinden wir uns in Europa sogar wieder in Reichweite des 2%-Ziels der EZB:

Die beiden Haupttreiber für die hohe Inflation haben sich im Verlauf des letzten Jahres deutlich abgeschwächt. Gleichzeitig sorgten die deutlichen Zinserhöhungen der Notenbanken nicht für eine Vollbremsung der globalen Konjunktur, sondern haben lediglich das Wachstum abgeschwächt. Außerdem haben es die Notenbanken durch ihr entschlossenes Handeln geschafft, Handlungsspielraum für den Fall eines konjunkturellen Abschwungs zu schaffen – quasi ein ideales Szenario für die Märkte.

Noch ist es allerdings zu früh, Entwarnung zu geben. Momentan sieht es tatsächlich so aus, dass die Notenbanken es schaffen können, die Märkte durch eine der schwierigsten Phasen der letzten Jahre sicher zu navigieren. Die Inflation sinkt, die Weltwirtschaft wächst trotz der stark gestiegenen Zinsniveaus weiter, und selbst geopolitische Konflikte beeinträchtigen die Märkte nicht dauerhaft.

Natürlich gibt es auch potenzielle Belastungsfaktoren. Die Kriege in der Ukraine und in Israel dauern an; die Spannungen rund um Taiwan nehmen wieder zu. Und last but not least wird im Herbst in den USA ein neuer Präsident gewählt.

US-Wahlen – Trump reloaded?

Noch ist völlig offen, wer überhaupt in den US-Präsidentschafts-Wahlkampf ziehen wird. Am wahrscheinlichsten dürfte allerdings eine Neuauflage des letzten Duells zwischen Biden und Trump werden. Ob die Zeit vor den Wahlen erneut so chaotisch verlaufen wird wie zuvor, ist momentan noch nicht abzusehen, genauso wie die Chancen der beiden Kandidaten auf einen Sieg.

In einer solchen Situation ist es oft hilfreich, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen: wie haben die Märkte reagiert? Dabei zeigt sich ein recht deutliches Muster. Verdichtet man die Kursentwicklungen der letzten zwanzig Wahl-Perioden der USA zu einem einzigen Kursverlauf, zeigen sich zwei Dinge: das Vorwahljahr ist meist sehr positiv (wie auch im Jahr 2023 wieder gesehen), und auch das Wahljahr findet meist ein positives Ende an den Märkten.

Die Risikofaktoren für die Börse müssen natürlich im Blick behalten werden. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Entwicklungen hierbei sehr dynamisch verlaufen können. Dennoch dürften die Märkte auch im laufenden Jahr grundsätzlich weiter Rückenwind haben – mit sinkenden Zinsen, stabilen Wachstumsraten und rückläufiger Inflation.

Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam

Risikohinweis

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