Die Börse läuft

Das erste Quartal des Jahres 2024 liegt schon wieder hinter uns – und es waren drei gute Börsenmonate. Die Märkte zeigten sich unbeeindruckt von allen potenziellen Belastungsfaktoren und setzten die Aufwärtsbewegung aus dem letzten Quartal 2023 weiter fort:

Bemerkenswert ist, dass es ein sehr kontinuierlicher Anstieg war. Abgesehen von einer kleinen Unsicherheitsphase im Januar kletterten die Notierungen in stetigen, kleinen Schritten an.

Dabei zeigte sich wieder einmal, wie die Börse tickt. Die Ende letzten Jahres heiß ersehnten Zinssenkungen der Notenbanken fanden gar nicht statt – das war aber kein Belastungsfaktor.

Die Investoren interpretierten dies so, dass die Märkte auch ohne Zinssenkungen stark genug sind. Vielmehr wurde es positiv aufgefasst, dass die Notenbanken ihr Pulver für die Phase trocken halten, wenn die Märkte tatsächlich Unterstützung benötigen.

Bislang lag der Markt mit dieser Sichtweise richtig – ungeachtet von Inflation, konjunkturellen Sorgen und Kriegsängsten schafften es die Unternehmen, auch in diesem herausfordernden Umfeld weiter zu wachsen und die Kursanstiege zu rechtfertigen.

Natürlich gibt es regional größere Unterschiede. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland erkennt man durch die strukturellen Probleme nur noch mit der Lupe, wohingegen es in anderen Regionen wie beispielsweis ein den USA oder auch in Japan deutlich besser läuft.

Neue Allzeithochs

Diese positive Entwicklung zeigt sich auch darin, dass diverse Aktienmärkte in diesem Jahr neue Allzeit-Hochs erreicht haben. Besonders bemerkenswert ist dies in Japan – dort konnte die Börse den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1989 (!) überbieten.

Ist dies nun Zeichen einer Überhitzung oder laufen die Märkte weiter?

Hier hilft wie so oft ein Blick in die Vergangenheit. Neue Allzeit-Hochs bescheren den Börsen in den folgenden Monaten in einer Vielzahl der Fälle weiter steigende Kurse.

Kaufen Investoren auch bei neuen Höchstständen weiter Aktien, zeigt dies große Zuversicht der Anleger. Den Unternehmen wird offenbar zugetraut, die bisherigen Gewinne noch weiter ausbauen zu können.

Und eine weitere historische Entwicklung unterstützt diese positive Sichtweise: jedes Mal, wenn der US-Markt -wie jetzt gerade wieder – vier Monate in Folge stieg, gab es in 100 Prozent aller Fälle bis zum Jahresende weiter steigende Kurse.

Was erwartet uns in den kommenden Monaten?

In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob die hohen Inflationsraten der letzten Jahre tatsächlich Geschichte sind. Dann werden sich die Notenbanken auch sicher genug fühlen, die Märkte auf die ersten Zinssenkungen einzustellen. Dies sollte den Unternehmen weiteren Rückenwind geben. Mit sinkenden Zinsen reduziert sich die Zinsbelastung der Firmen, die Gewinnerwartungen verbessern sich hierdurch weiter.

Irgendwann wird die US-Wahl ein Thema an den Märkten werden. Egal, welcher Kandidat sich bei der Wahl durchsetzen wird – der Wahlkampf dürfte deutlich moderater als bei den letzten beiden Malen durchgeführt werden.

Gleichzeitig haben die Investoren gelernt, dass nicht jedes Wahl-Versprechen auch tatsächlich eingelöst wird und damit nicht sofort Auswirkungen auf die Märkte haben muss. Unter dem Strich bewahrheitet sich bislang, was wir bereits in unserem Ausblick aus dem Januar festgestellt haben: Wahljahre sind in der Regel gute Börsenjahre.

Selbstverständlich darf man auch die potentiellen Belastungsfaktoren nicht aus dem Blick verlieren. Es gibt nach wie vor eine Vielzahl von regionalen Konflikten, die theoretisch das Potenzial haben, auch überregionale Verwerfungen auszulösen.

Und es ist unwahrscheinlich, dass der weitere Kursverlauf an den Börsen so gradlinig weiter verläuft wie im ersten Quartal des Jahres. Die Volatilität, also die Schwankungsbreite, dürfte in den kommenden Monaten zunehmen – die Kursausschläge dürften somit etwas größer werden.

Grundsätzlich bleiben die Rahmenbedingungen aber weiter positiv. Somit können wir zuversichtlich auf die kommenden Monate blicken.

Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam

Risikohinweis

Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen.