Marktausblick Juli 2021 – Wer hat Angst vor neuen Hochs?

Die Aktienmärkte profitierten im ersten Halbjahr von der dynamischen globalen Konjunkturentwicklung. Obwohl uns die Corona-Pandemie weiterhin begleitet, erleben wir gerade den stärksten wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahrzehnte. In vielen Bereichen kam es zu Lieferschwierigkeiten. Autos, Holz, sogar Plastik und Schrauben waren teilweise Mangelware.

Diese Entwicklung spürten auch die Unternehmen. Die Gewinne stiegen so stark wie zuletzt Anfang der achtziger Jahre. Die Unternehmen berichteten über sehr erfreuliche Entwicklungen von Umsatz und Gewinn. Dieser Aufschwung stammt nicht nur aus Nachholeffekten durch das Ende der Lockdown-Maßnahmen, sondern trägt sich selbst. Dementsprechend konnten auch die Kurse an der Börse weiter zulegen.

Der Risikoappetit der Investoren ist weiter gestiegen. Durch den dynamischen Konjunkturanstieg kamen Befürchtungen auf, dass eine Rückkehr von Inflation unmittelbar bevorstehen müsse. Durch diese Punkte profitierten festverzinsliche Wertpapiere nicht von dem positiven Trend, sondern notieren seit Jahresbeginn höchstens unverändert.

Sind die Inflationssorgen berechtigt?

Die letzten Monate zeigten, was eine Rückkehr aus dem Lockdown in den Normalbetrieb bedeutet. Manche Produkte waren ausverkauft oder gar nicht erst lieferbar. Gastronomen dürfen zwar wieder öffnen, finden aber kein Personal für den laufenden Betrieb. Dementsprechend sind manche Preise in den letzten Wochen bereits gestiegen – zumindest momentan kann man Inflation wirklich spüren. Wichtig ist, ob dieser Effekt dauerhaft bleibt oder ob es sich lediglich um ein temporäres Phänomen handelt.

Zunächst einmal ist es bei einem derart dynamischen Aufschwung völlig normal, dass die Preise steigen. Dazu kommt, dass jede Erhöhung des Preisniveaus durch die extrem niedrige Ausgangsbasis noch dramatischer erscheint. Ein Anstieg um lediglich 0,5% bedeutet in der aktuellen Lage schließlich bereits eine Verdoppelung der Inflationsrate.

Wenn sich die Produktions- und Lieferprobleme bei den Unternehmen in den kommenden Monaten wieder erledigen, sollte sich auch die Preisdynamik wieder normalisieren. Dann aber auf einem Niveau, welches wir wieder aus „normalen“ Zeiten kennen – Zeiten ohne Staatsschuldenkrise oder globalen Pandemien. Somit stellen die letzten Monate Schritte auf dem Weg zurück in eine Normalität dar, sowohl bei der Corona-Pandemie als auch in der Wirtschaft.

Was ist eigentlich mit Corona?

Die Pandemie ist immer noch nicht besiegt, auch wenn die Inzidenz sehr deutlich zurückgegangen ist. Es bleibt abzuwarten, was mit den Zahlen passiert, wenn der Sommer vorbei ist und die kalte Jahreszeit näher rückt.

Nichtsdestotrotz muss man festhalten, dass die Schutz-Maßnahmen unter dem Strich durchaus erfolgreich gewesen zu sein scheinen. Und auch die Impfkampagne ist deutlich fortgeschritten. Mittlerweile ist 57% der deutschen Bevölkerung zumindest einmal geimpft.

Da die Impfstoffe auch gegen die bisherigen Mutationen gut wirken, sollte aus heutiger Sicht eine weitere Infektions-Welle sowohl für die Bevölkerung als auch für die Unternehmen kontrollierbar sein, so dass wir optimistisch auf die kommenden Monate blicken können.

Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam

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