Was kommt nach Corona?

Das Jahr 2020 ist vorbei und die Corona-Pandemie ist immer noch Teil unseres Alltags. Wir haben mittlerweile gelernt, mit Lockdowns zu leben. Anfangs schwer erträgliche Einschränkungen des täglichen Lebens sind fast zur Normalität geworden.

Die Pandemie mag immer noch einen großen Einfluss auf unseren Alltag haben, aber die Kapitalmärkte blicken spätestens seit Beginn dieses Jahres bereits über diese Zeit hinaus.

An den Aktienmärkten herrscht Optimismus, dass das Virus in absehbarer Zeit keine Rolle mehr spielen wird, und dass die Konjunkturpakete für einen großen Wachstumsschub sorgen werden. Dementsprechend kam es zu erneuten Kursgewinnen.

In diesem Jahr gab es allerdings andere Gewinner als in den Vorjahren. Durch den erwarteten Konjunkturschub legten vor allem konjunktursensible Branchen wie Fahrzeugbau, Chemie oder Banken zu. Die Gewinner der letzten Jahre, Technologietitel oder Werte aus dem Bereich der nachhaltigen Anlagen, hatten es wegen der hohen Bewertungen in diesen Marktsegmenten jedoch deutlich schwerer und erlitten seit Jahresbeginn teilweise sogar Kursverluste.

Auch festverzinsliche Wertpapiere gehörten zu den Verlierern. Durch den erwarteten Konjunkturschub kamen erstmals seit vielen Jahren wieder Diskussionen über eine mögliche Rückkehr der Inflation auf. Der hieraus resultierende Zinsanstieg sorgte für Kursrückgänge bei Anleihen.

Was erwartet uns 2021?

Nach wie vor lautet das beherrschende Thema Corona. Das Voranschreiten der globalen Impfkampagne dürfte der wesentliche Faktor in diesem Jahr werden – sowohl für die Menschen als auch für die Märkte. Auch wenn das Tempo weltweit immer noch sehr unterschiedlich ist, lässt sich doch feststellen, dass die Anzahl der Impfungen jeden Tag weiter zunimmt. Auch der holprige Start in Deutschland wird in den kommenden Wochen deutlich Fahrt aufnehmen.

Konjunkturboom vs. Inflationssorgen

Mit höheren Impfquoten werden nach und nach die gewohnten Freiheiten zurückkehren. Restaurantbesuche, Shopping und auch Reisen dürften wieder möglich werden. Dann werden große Summen in die Wirtschaft fließen, die die Menschen durch das „Corona-Zwangssparen“ auf den Konten liegen haben. Zusätzlich fließen allein in der westlichen Welt 5 Billionen Euro über diverse Konjunkturpakete in die Wirtschaft. Dieses Geld landet nicht auf Bankkonten, sondern fließt in konkrete Projekte und Produkte.

Diese beiden Punkte dürften für einen großen konjunkturellen Aufschwung sorgen, wie wir ihn zuletzt in den siebziger Jahren erlebt haben.

Das sind gute Nachrichten für die Unternehmen und damit auch für die Aktienmärkte.

Was ist aber mit der Inflation? In diesem Jahr wird es zu einem Anstieg der Teuerung kommen. Angefacht durch die Rückkehr der Konsumenten nach den Lockdowns sowie durch die Konjunkturpakete wird es eine deutliche Erhöhung der Nachfrage geben. Dies wird Auswirkungen auf die Preise haben. Und auch der Vergleich der diesjährigen Zahlen mit den Daten aus dem Vorjahr wird für eine Erhöhung der Teuerung sorgen. Dementsprechend dürften auch die Zinsen noch weiter steigen, allerdings lediglich auf ein immer noch recht niedriges Niveau.

Letztendlich ist dies aber ein Schritt Richtung Normalität. Denn normalerweise signalisiert ein Zinsanstieg nach einer Rezession nämlich den Anfang eines Wirtschaftsaufschwungs, nicht das Ende. Auch wenn wir uns mittlerweile fast schon an Negativzinsen gewöhnt haben, ist doch genau das Gegenteil normal.

Daher sehen wir die Entwicklungen der vergangenen Wochen nicht mit Sorge, sondern als eine Chance zu einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität – auf allen Ebenen.

Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam

Risikohinweis

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