Die Ampel – ein Wegweiser für die Zukunft?

SPD, FDP und Grüne haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Nach 16 Jahren Angela Merkel erwarten Investoren von der Ampel-Regierung richtungsweisende Impulse für zukünftige Investitionen. Der Fokus der neuen Regierung wird sich in vielen Bereichen deutlich verschieben – Wohnungsbau, Mobilität, Digitalisierung sowie die Energieversorgung erhalten besondere Aufmerksamkeit.

Der Strombedarf wird gewaltig steigen

Das neue Superministerium für Wirtschaft und Klima unter grüner Führung steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Ausbautempo bei erneuerbaren Energien wird deutlich anziehen, um den zukünftigen Strombedarf Deutschlands überhaupt decken zu können.

In einer jüngst fertig gestellten Studie des Wirtschaftsministeriums kam heraus, dass der Strombedarf in den kommenden Jahren nochmals elf Prozent höher ausfällt als 2018 geschätzt.

Dieser enorme Bedarf muss aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden, um die Klimaziele erfüllen zu können. Um die Stromversorgung so decken zu können, will die Ampelregierung einen 60 Milliarden schweren Klimafonds auflegen lassen. Gleichzeitig sollen Genehmigungsverfahren verschlankt und beschleunigt werden, um die dringen benötigten Nord-Süd-Trassen für den Stromtransport bauen zu können.

E-Mobilität ohne Ende

Im Oktober 2021 fuhren auf Deutschlands Straßen 517.000 reine E-Autos. Rechnet man noch die PKW mit hybriden Antrieben hinzu, kommt man auf knapp 1 Million Fahrzeuge mit zumindest teilweise alternativem Antrieb. Bis 2030 sollen nach dem Willen der neuen Regierung aber 15 Millionen vollelektrische PKWs zugelassen sein.

Dadurch wird klar, dass nicht nur die Investitionen der Auto-Konzerne gewaltig sein müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Damit dieses Ziel halbwegs realistisch wird, muss der Ausbau des Lade-Netzes und auch des gesamten Stromnetzes stark beschleunigt werden. Denn ohne flächendeckendes Ladenetz wird es keinen E-Auto-Erfolg in Deutschland geben können.

Wasserstoff gehört die Zukunft

Wasserstoff wird zukünftig eine große Rolle bei der sogenannten „Dekarbonisierung“ des Energiesektors spielen. Mit grünem Wasserstoff können gewaltige Mengen an CO2-Emissionen bei der Energieerzeugung eingespart werden. Gleichzeitig kann dieser Wasserstoff mittelfristig sogar als Treibstoff für Fahrzeuge oder als Brennstoff für die Wärmeversorgung genutzt werden.

Die neue Regierung hat die Relevanz hervorgehoben, den Ausbau der Nutzung von grünem Wasserstoff voranzutreiben. Damit man jedoch messbare Ergebnisse für die Klimaneutralität erreichen kann, sind auch hier Investitionen in gigantischen Größenordnungen notwendig. Daher dürfte sich auch in diesem Wirtschaftsbereich in den kommenden Jahren sehr viel bewegen.

Was sollte ich als Investor beachten?

Der massive Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung von grünem Wasserstoff und der Ausbau der Stromnetze und der E-Mobilität sind Themen, die bei der neuen Bundesregierung stark im Fokus stehen. In den kommenden Jahren dürften daher in diese Bereiche massive Investitionen fließen, um diese politischen Ziele erreichen zu können.

Das dürfte auch an der Börse nicht spurlos vorbeiziehen. Unternehmen, die beispielsweise den Ausbau des Ladenetzes für E-Autos vorantreiben, die Kapazitäten für die Produktion von grünem Wasserstoff ermöglichen und die Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, könnten von den Maßnahmen der Ampel-Koalition profitieren.

Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam

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