Zurück auf dem Erfolgspfad
Das Jahr 2024 war ein erfolgreiches Börsenjahr. Mit dem Jahresabschluss nähern wir uns der Mitte eines Jahrzehnts, welches uns steigende Aktienmärkte, solides globales Wirtschaftswachstum und technologische Durchbrüche beschert hat. In diesem Jahrzehnt gab es aber auch eine globale Pandemie, mehrere Kriegsausbrüche, die Rückkehr der Inflation sowie gesellschaftliche Herausforderungen, die auch die nächsten Jahre beeinflussen werden.
Kapitalanleger gehörten im Jahr 2024 zu den Gewinnern. Die Aktienmärkte legten aufgrund der soliden konjunkturellen Entwicklung sowie von weiter steigenden Unternehmensgewinnen zu. Anleihen gewannen aufgrund der Zinssenkungen der wichtigsten Notenbanken rund um den Globus. Und sogar Gold konnte in diesem Umfeld zulegen, da die Nachfrage nach dem Edelmetall konstant hoch blieb.
Das Zugpferd der Börsen blieben wie schon im Vorjahr die USA. Angetrieben von den Zuwächsen bei den Technologie-Werten legten die amerikanischen Börsen erneut am stärksten zu. Die europäischen Börsen konnten ebenfalls zulegen, blieben aber erneut hinter den Kursgewinnen jenseits des Atlantiks zurück.
Die „Magnificent Seven“, die ein Synonym für die größten US-Tech-Titel darstellen, stiegen doppelt so stark wie der Markt. In Deutschland sorgte alleine SAP, der einzige Technologiewert von Bedeutung, für die Hälfte des DAX-Gewinns.
Unsere Strategie des vergangenen Jahres, den Fokus bei den Investments auf die USA zu legen und auch außerhalb Europas in andere Regionen zu schauen, hat sich ausgezahlt. Deutschland war lediglich durch ausgewählte Titel in den Depots vertreten.
Was kommt als nächstes?
Die Märkte befanden sich im letzten Jahr in einem Umfeld aus solidem Wirtschaftswachstum, steigenden Unternehmensgewinnen und nachlassender Inflation – alle diese Punkte unterstützen die Kapitalmärkte.
Als Investor sollte man dabei den Blick über die deutschen Grenzen hinaus lenken, denn die konjunkturellen und strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft sind aktuell so groß wie lange nicht mehr – im Gegensatz zu weiten Teilen rund um den Globus, in dem die Konjunktur im vergangenen Jahr überaus robust gewachsen ist.
Die erneute Wahl von Donald Trump sorgte in den letzten Monaten für weitere Kurszuwächse. So umstritten seine politische Agenda auch sein mag – die Märkte glauben daran, dass seine zukünftige Politik das amerikanische Wirtschaftswachstum weiter befeuern wird.
All diese Punkte haben auch im neuen Jahr weiterhin Bestand und dürften daher die Börsen weiter unterstützen.
Risikofaktor Politik & Kriege
Selbstverständlich ist nicht alles positiv. Es gibt immer mehr Kriege rund um den Globus. Die Zahl der bewaffneten Konflikte ist auf einem Allzeit-Hoch, und es sieht aktuell nicht danach aus, als ob in den kommenden Monaten die Zahl dieser Konflikte abnehmen wird.
Die Börsen haben dies bislang gut wegstecken können. Das liegt insbesondere daran, dass die Kampfhandlungen regional begrenzt blieben. Sobald einer dieser Konflikte aber das Potenzial bekommt, zu einer globalen Auseinandersetzung zu werden, dürfte die Börse durchaus darauf reagieren – der Beginn des Ukraine-Kriegs im Jahr 2022 hatte dies eindrucksvoll gezeigt.
Der Anstieg der Konflikte ist auch Ausdruck der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre. Extremismus und Protektionismus haben stark zugenommen, die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen dieses Trends beschäftigen natürlich auch die Börsen.
Europa und insbesondere Deutschland stehen vor großen politischen, gesellschaftlichen und strukturellen Herausforderungen.
Es wird – nicht nur in Deutschland – immer schwieriger, stabile Regierungen zu bilden. In Frankreich, Italien und Benelux regieren bereits radikale Parteien (mit), und auch bei uns kann man momentan nur schwer abschätzen, welche Parteien das Land nach den Neuwahlen regieren werden.
Festzuhalten bleibt: wer auch immer die neue Regierung in Deutschland stellen wird, sollte schnellstmöglich Reformen anstoßen. Die Probleme der deutschen Wirtschaft müssen dringend angepackt werden. Anderenfalls müssen wir unseren Investment-Schwerpunkt weiterhin außerhalb Deutschlands halten.
Die Notwendigkeit von Reformen in Europa wird dabei immer deutlicher. Gleichzeitig müssen die Politiker aufpassen, sich nicht zu sehr auseinander zu bewegen. Der gesamte Kontinent muss mit einer starken Stimme sprechen können, um nicht völlig zwischen den neuen politischen Supermächten zerrieben zu werden.
Europa muss sich darauf einstellen, bereits in den kommenden Wochen die Einführung von Zöllen angedroht zu bekommen, möglicherweise fordert Trump auch, die Rüstungsausgaben noch weiter zu erhöhen.
Die europäische Politik wird dem US-Präsidenten entgegenkommen müssen, um die Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft abmildern zu können.
Europas – und damit auch Deutschlands – Wirtschaft wird nicht untergehen. Aber die Notwendigkeit von Veränderung steigt immer weiter, um unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern.
Was bedeutet das für die Märkte?
Das momentane Spannungsfeld an den Märkten ist spürbar: auf der einen Seite wächst die Wirtschaft bei sinkenden Zinsen, Deregulierung und potenzielle strukturelle Reformen unterstützen die Unternehmen.
Neue Technologien (künstliche Intelligenz) bieten die Möglichkeit, einen großen Produktivitätsschub zu bringen und viele neue Innovationen an den Tag zu bringen. Bislang lassen sich viele der neuen Möglichkeiten, die sich durch diese neue Technologie ergeben, nur erahnen. Aber diese bieten das Potenzial, das Leben der Menschheit zu verändern.
Die Börsen entwickeln sich generell gut, wenn die Zinsen durch die Notenbanken gesenkt werden – insbesondere in einem Umfeld wie dem jetzigen, in dem Zinsen sinken, die Wirtschaft aber nicht in eine Rezession gleitet:
Die erste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank liegt gerade einmal drei Monate zurück – wir befinden uns aktuell auf der rot markierten Linie in der Grafik. Historisch betrachtet ist daher noch Platz für weitere Kurssteigerungen in den nächsten Monaten.
Auf der anderen Seite stehen eine Vielzahl an bewaffneten Konflikten, instabile Regierungen, drohende Handelskriege und Protektionismus, die die Börsen negativ beeinflussen könnten.
Was wird im kommenden Jahr den Ausschlag an der Börse geben?
Die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, dass man keine sichere Prognose hierzu abgeben kann. Zu viele Faktoren verändern sich und werden quasi täglich von den Anlegern neu eingeschätzt und bewertet.
Grundsätzlich sollten sich die positiven Faktoren zunächst stärker an den Märkten behaupten können, so dass sich die Entwicklung aus dem Vorjahr fortsetzen könnte. Insbesondere die USA dürften zunächst der dynamischste Wirtschaftsraum bleiben.
Jeder Anleger sollte sich aber so aufstellen, jederzeit sehr flexibel auf Veränderungen der Märkte reagieren zu können, um so gut – und schnell – auf veränderte Marktbedingungen reagieren zu können.
Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam
Risikohinweis
Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen.