Zurück auf dem Erfolgspfad
Die ersten drei Monate des Jahres legten den Grundstein für das bis dato erfolgreiche Börsenjahr. Ab dem Frühjahr bewegten sich die Märkte dann seitwärts, dann kam es im August zu einem kurzen Rücksetzer bei den vorher so beliebten technologie-Titeln. Dieser Einbruch war aber nur von kurzer Dauer, die Märkte fanden schnell wieder in die Erfolgsspur zurück.
Trotz des kurzen August-Einbruchs blieben die Technologie-Werte die Zugpferde an der Börse. Allerdings holten die anderen Unternehmen im Jahresvergleich mit der Wertentwicklung etwas auf, so dass wir Ende September über alle Märkte und Regionen verteilt eine positive Wertentwicklung sehen.
Inzwischen haben sich auch die Notenbanken einander angenähert. Nach der ersten Zinssenkung der EZB hat auch die amerikanische Fed nachgezogen und den Leitzins gleich um 0,5 Prozentpunkte reduziert. Damit sind die großen Notenbanken alle auf dem gleichen Pfad umgeschwenkt – mit einer Ausnahme.
Die Bank of Japan hat die Zinsen im dritten Quartal sogar erhöht. Dies ist aber Ausdruck der Normalisierung der Politik der vergangenen vierzig Jahre. Das Land erlebt erstmals seit vier Dekaden wieder eine Phase mit anhaltender, moderater Inflation, nachdem das Land lange in einer Deflations-Spirale steckte.
Aufschwung oder Rezession?
Viele deutsche Investoren begegnen dem jüngsten Anstieg der Märkte skeptisch, denn die hiesige konjunkturelle Lage ist alles andere als rosig. Die Regierung erwartet für das laufende Jahr im besten Fall nur noch ein Nullwachstum; auch ein leichter Rückgang ist nicht ausgeschlossen.
Auf der ganzen Welt kauft kaum noch jemand deutsche Autos, insbesondere die E-Autos sind nicht wettbewerbsfähig. Frühere Perlen der deutschen Industrie wie BASF oder Bayer sind nur noch ein Schatten ihrer selbst und versuchen, sich gesund zu schrumpfen. Investitionen in Zukunftstechnologien wie beispielsweise künstliche Intelligenz betragen lediglich ein Bruchteil dessen, was amerikanische Unternehmen in diesen Markt stecken. Marktführer aus Deutschland in diesen Bereichen sucht man vergebens.
Dies zeigt sich auch in der Entwicklung des Brutto-Inland-Produktes der vergangenen Jahre. Deutschland ist nicht nur von den USA weit abgehängt worden – selbst in der EU sind wir momentan am unteren Ende des Wachstums zu finden.
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind kurzfristig alles andere als rosig. Daher ist es momentan unsere Strategie, den Anteil deutscher Titel in Ihrem Depot gering zu halten. Lediglich die attraktiven Dividenden sprechen für einige ausgesuchte Titel.
Im Rest der Welt sieht es aber anders aus. In allen anderen Ländern Europas wächst die Wirtschaft solide, selbst Großbritannien zeigt aktuell eine positive konjunkturelle Dynamik. Die USA bleiben das globale Zugpferd, auch was das Wirtschaftswachstum angeht. Und in Asien hat die chinesische Regierung gerade das größte Konjunkturpaket seit der Lehman-Krise im Jahr 2008 beschlossen, um das Wachstum zu beschleunigen.
Global betrachtet wächst die Wirtschaft – und die Unternehmen profitieren davon. Gleichzeitig werden die Zinssenkungen in den kommenden Monaten weitere Beiträge zum Wachstum beitragen, so dass der grundsätzliche konjunkturelle Trend positiv bleiben dürfte.
Kriege, Konflikte und Wahlen
Das Ende des Ukraine-Kriegs ist nicht absehbar. Die Auseinandersetzungen Israels mit Hamas, Hisbollah und den Huthi-Rebellen eskalieren immer weiter. Ob dieser Konflikt das Potenzial für globale Verwerfungen hat, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Im November steht dann die Wahl des US-Präsidenten an. Nach Joe Bidens Rückzug kam nach der Nominierung von Kamala Harris Bewegung in den Wahlkampf. Sah Donald Trump lange Zeit bereits wie der Sieger aus, dürfte es mittlerweile wohl bis zum Tag vor der Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben. Die Börsen bleiben bislang gelassen, was diese Wahl angeht. Die Investoren warten dieses Mal im Vorfeld ab, statt sich bereits jetzt auf einen Sieger festzulegen.
Die Geschichte hat eindrucksvoll bewiesen, dass es für die US-Börse irrelevant ist, welcher Partei der Präsident angehört. Die Märkte stiegen unter fast allen Regierungschefs; nur unter George W. Bush gab es eine negative Performance – aber in diese Zeit fielen das Platzen der Internet-Blase und die Terroranschläge vom 9. September 2001:
Betrachtet man das gesamte globale Bild, gibt es weiterhin Grund für Optimismus. Nichtsdestotrotz sollte man immer ein Auge auf die Belastungsfaktoren haben, um bei einer Veränderung der Situation schnell reagieren zu können.
Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam
Risikohinweis
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