Trump, Trump und nochmals Trump
Die Welt richtet sich weiterhin nach einem einzigen Mann aus – dem US-Präsidenten Donald Trump. Dessen Social Media-Posts, Pressekonferenzen und mehr oder weniger jede Meinungsäußerung bewegen die Märkte. Nachdem er kurz nach seiner erneuten Amtsübernahme in einer denkwürdigen Veranstaltung die Tafel mit den Zöllen in der Hand hielt, gaben die Märkte deutlich nach. Es gab Befürchtungen, dass die USA durch die neue Handelspolitik die Welt in eine tiefe Rezession reißen könnten.
Anschließend beruhigten sich die Märkte wieder – allerdings bleibt die Unsicherheit. Eigentlich ist nach wie vor keine Zollfrage abschließend geklärt, eine erneute Eskalation könnte bereits im Sommer drohen – Ausgang wie immer ungewiss. Es ist schon ein Zeichen dieser Zeit, wenn militärische Interventionen in Israel und dem Iran quasi nebenher laufen – in normalen Zeiten wären diese Konflikte mit Sicherheit deutlich stärker in den Fokus der Märkte gerückt.
Die Börse ist in diesem Jahr ein Spiegelbild dieser Entwicklung; die Kurse drücken gar nicht so sehr den Zustand der Unternehmen und der Konjunktur aus, sondern eher den aktuellen Grad der Verunsicherung.
Es gibt in diesem Jahr allerdings eine Konstante: die USA haben den Status des sogenannten „sicheren Hafens“ verloren. Waren Amerika und der Dollar früher ein Zufluchtsort für Kapital in unsicheren Zeiten, ist es dieses Mal anders. Die US-Börsen haben ihre globale Vormachtstellung in diesem Jahr an Europa abgegeben, und der Dollar hat deutlich an Wert verloren. Alleine durch die Abwertung des Dollars haben US-Titel in diesem Jahr für europäische Anleger über 11 Prozent an Wert verloren.
Zeitenwende oder nur vorübergehende Flucht?
Viele Investoren fragen sich, ob die neue US-Politik der Beginn einer neuen Zeitenwende ist, an deren Schluss das Ende der globalen US-Dominanz lauert. Amerika zieht sich aktuell aus der Rolle der Welt-Polizei zurück. Hilfen für Entwicklungsländer werden gestrichen, der Dollar ist schwach und eine aggressive Ausländer-Politik verschiebt das Bild der USA im Rest der Welt.
Die Investoren haben in diesem Jahr darauf reagiert und erstmals seit Jahren wieder Anlagegelder aus den USA abgezogen. In diesem Jahr flossen über 300 Milliarden Dollar aus dem US-Aktienmarkt ab. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Gleichzeitig gibt es wieder Alternativen. Europa erwacht aus seinem Dornröschenschlaf – unser gemeinsamer Währungsraum hat momentan die Chance, durch entschlossenes und geschicktes Agieren die Grundlage für eine stärkere Rolle in der Welt zu legen.
In Deutschland ist durch die neue Regierung wieder Optimismus entstanden. Diesen Optimismus muss die Politik nun unterstützen, um ihn in Wirtschaftswachstum umzuwandeln. Dann kann Deutschland sogar wieder zu einer Art Wachstumsmotor für die europäische Wirtschaft werden.
Die Unternehmen blicken bereits wieder positiver in die Zukunft, wie aktuelle Werte des IFO-Konjunkturindex zeigen.
Unterschätzt die USA nicht!
Momentan ist es allerdings noch zu früh, um sicher sein zu können, dass diese Entwicklungen auch tatsächlich eintreten werden. Man darf die Qualität und die starke Marktposition von vielen US-Unternehmen nicht unterschätzen – die USA werden immer ein wichtiger Bestandteil der globalen Konjunktur bleiben.
Die kommenden Monate dürften auch weiterhin unter der Fuchtel des US-Präsidenten stehen – allerdings sollte es dann mehr Klarheit geben, wie die weitere Entwicklung der künftigen amerikanischen Politik fortschreiten dürfte.
In diesem Umfeld muss man weiterhin wachsam sein und auf plötzlich aufkommende Risiken schnell reagieren. Aber man muss genauso schnell sich bietende Chancen nutzen können – denn die wird es ebenfalls geben.
Ihr
DGK & Co. Vermögensverwaltungsteam
Risikohinweis
Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen.